archivierte Ausgabe 3/2022 |
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Die Schriftleitung |
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Wort an die Leser |
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Liebe Leserin, lieber Leser,
für diejenigen, die durch ihre Beiträge den Prediger und Katechet erst möglich machen, ist es eine übliche, aber mitunter auch herausfordernde Erfahrung: Die Arbeitsabläufe und Fristen in Redaktion, Verlag und Druckerei bringen es mit sich, dass die Predigtanlässe des jeweiligen Heftes in einer ganz anderen Zeit des Kirchenjahres auf der Agenda der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen. Konkret: Das, was Sie im vorliegenden Heft lesen können, musste spätestens in der beginnenden Adventszeit des vergangenen Jahres als Manuskript vorliegen. Texte zu den Perikopen und Themen von Passion und Ostern mitten in der Vor-Weihnachtszeit?! In der redaktionellen Arbeit erlebe ich dieses »antizyklische« Erfahrung oft durchaus als produktiv und inspirierend – und das keineswegs nur dann, wenn die Krisen und Unsicherheiten der Corona-Pandemie ohnehin übliche festliche Stimmungen überschatten. Passion im Advent, Ostern vor Weihnachten: Durch solche »Termin-Irritationen« können innere Zusammenhänge neu deutlich und überraschende »Durchblicke« möglich werden. Und damit geht einem vielleicht auch die existentielle Bedeutung des Glaubens im Blick auf eigene Lebenserfahrungen neu auf: Die Erwartungshaltung des Advents, das weihnachtliche Wunder des menschlich zugänglich gewordenen göttlichen Wortes – und die Karwochen-Erschütterungen durch Leid und Tod, die Suche nach österlichen Hoffnungsgründen: Sie erhellen und kommentieren sich wechselseitig. Der Oster-Glaube kennt die adventliche Erwartungshaltung – und die Weihnachtsfreude sucht in der Auferstehungshoffnung ihre letzte Bestätigung. So mag es durchaus auch ein möglicher Impuls zur geistlichen Gestaltung (nicht nur) der »geprägten Zeiten« sein, sich bewusst einmal auf die »eigentlich« für eine andere Zeit des Kirchenjahres charakteristischen Texte einzulassen – und etwa die Oster-Evangelien als adventliche Ermutigungen oder die adventlichen Prophetenworte als österliche Tröstungen zu lesen. Das könnte dann auch den je konkret anstehenden Predigtanlässen neue Nuancen und Tonlagen abgewinnen lassen. Möge jedenfalls der pfingstliche Geist in solcher Ermutigung und Tröstung zu allen Zeiten des Jahres unser Leben erreichen und hoffentlich auch durch unser Tun in diese Welt ausstrahlen können!
Das wünscht im Namen der Redaktion
Ihr
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Martin Rohner |
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