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Titelcover der aktuelle Ausgabe 3/2023 – klicken Sie für eine größere Ansicht
In eigener Sache
Liebe Bezieher*innen der Zeitschrift »Der Prediger und Katechet«,

es gibt viele Themen, die uns alle derzeit intensiv beschäftigen. Zuallererst aber natürlich der unsägliche Krieg in Europa mit all dem menschlichen Leid, welches dadurch verursacht wird.

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Die Schriftleitung
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»Der Prediger und Katechet« ist die älteste und auflagenstärkste Predigtzeitschrift im deutschsprachigen Raum.
Sie bietet homiletisch qualifizierte Hilfen für alle in der Verkündigung Stehenden: Priester, Pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit diesem Dienst beauftragte Laien.

Unsere aktuelle Ausgabe 3/2023 mit folgenden Beiträgen:
Wort an die Leser
Peter Seul
Liebe Leserinnen, liebe Leser,

im März des vergangenen Jahres ist im 87. Lebensjahr Rolf Zerfaß gestorben. Er war lange Jahre Professor für Pastoraltheologie und Homiletik an der Universität Würzburg. Seine Bücher »Menschliche Seelsorge« (1985), »Grundkurs Predigt « (1987/1997) und »Lebensnerv Caritas« (1992) waren pastoraltheologische Bestseller, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden und die immer noch gelesen und rezipiert werden. Sein Lebenswerk wurde 2007 mit dem deutschen Predigtpreis bedacht.

Bei der Predigtvorbereitung praktiziere ich selber die von Zerfaß propagierte Methode des »Sprechdenkens«. »Eine Rede ist keine Schreibe«, wusste schon Altbundeskanzler Helmut Schmidt. Rede ist frei gesprochenes Wort, nicht das Vorlesen eines vorher aufgeschriebenen Textes. Die Zuhörer wünschen sich ja eine lebendige Kommunikation und damit Unmittelbarkeit, Natürlichkeit und erfahrbare Selbstmitteilung des Redners. Um dieses Ziel zu erreichen, muss schon bei der Vorbereitung das gesprochene und nicht das geschriebene Wort im Vordergrund stehen. Die Sonntagsgemeinde soll, salopp gesagt, nicht »das erste Opfer« der laut gesprochenen Predigt sein. Das Sprechdenken erweist sich als redegerechter Weg der Vorbereitung.

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Leseprobe 1
Zweiter Sonntag der Osterzeit
Thomas Luksch

Christus, das Leben, und die Wunden der Welt (Joh 20,19–31)


III. Lesepredigt
Was werden sie nur anfangen, all die Menschen, denen es geht wie Thomas, jene also, die nicht dabei waren, als Jesus sich unmittelbar gezeigt hat, die unterwegs waren, die Wichtiges zu erledigen hatten, die Überstunden gemacht haben, die im Fitnessstudio waren oder die mit den Kindern gespielt haben? Vielleicht sind es sogar die meisten, auch hier bei uns Kirchgängern und Kirchgängerinnen. Schön zu hören, dass einige ihm angeblich begegnet sind. Die meisten aber haben ihn wohl nicht gesehen. Waren nicht dabei, so wie Thomas eben. Auch befremdlich ist es zu hören, dass der Tote leben soll. Sind sie überhaupt bei Sinnen, die das erzählen?

Ich gehöre gern zu den Realisten, zu denen, die mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen stehen, die nicht gleich alles glauben, die gelernt haben, dass es gut ist, die Dinge nüchtern zu sehen. Das Schwärmerische war mir noch nie geheuer. Ich stehe lieber auf der Seite von Thomas – habe es aber leichter als er es hatte, denn er stand allein. Im Kreis seiner Freunde, die sich hinter verschlossenen Türen treffen, scheint er der einzige gewesen zu sein, der nicht dabei gewesen ist, acht Tage zuvor. Aber er lässt sich nicht verunsichern, sondern steht zu dem, was er erlebt hat, zu seinen eigenen Erfahrungen, und auch dazu, dass er die Erfahrung der anderen nicht kennt. Und gerade durch seinen kritischen Blick wird er ein unverzichtbarer Zeuge der Auferstehung. Einer wie keiner. Nämlich der, der nicht dabei war. Einer wie alle. Denn wer von uns kann das schon sagen: Dass er nicht nur Ostern gefeiert hat, sondern dem Auferstandenen unmittelbar begegnet ist. Alle singen »Jesus lebt!« Man selber ist aber vielleicht gar nicht in euphorischer Osterstimmung, auch heute, eine Woche nach dem Osterfest nicht. Da kommt Thomas wie gerufen. Als Vorbild für die eher Nüchternen, für die Realisten, für die, die genau hinsehen.

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Leseprobe 2
Stefan Walser

»Loci homiletici« – Über Orte theologischer Erkenntnis und homiletischer Praxis

DAS THEMA: PREDIGT-RÄUME – EINE ORTSBEGEHUNG


Die weitreichende Idee Melchior Canos

Der Renaissance-Theologe Melchior Cano (1509–1560) erfährt gegenwärtig eine große Renaissance. Der Dominikaner aus Salamanca und Konzilstheologe von Trient ging der fundamentalen Frage nach, wie wir zu theologischer Erkenntnis kommen.1 Woher haben wir eigentlich unser Wissen über den Glauben? Und wo gilt es in den vielen Zweifelsfällen des Glaubens nachzufragen, nachzuforschen und Argumente für kirchliche Entscheidungsfindungsprozesse zu sammeln? Canos Antwort ist bis heute in dreifacher Hinsicht wegweisend. Erstens: Es gibt nicht den theologischen Erkenntnisort, sondern eine Pluralität an Autoritäten und Stimmen, die es anzuhören und abzuwägen gilt. Die Antwort »Glaubenserkenntnis kommt aus der Offenbarung« ist prinzipiell richtig, aber zu einfach und zu undifferenziert. Die Heilige Schrift gilt Cano zwar als unübertreffliche norma normans, als der »Ur-Text« des Glaubens, wovon her und woraufhin sich theologische Rede zu jeder Zeit zu orientieren und zu beziehen hat. Aber auch die Schrift steht nicht solitär, sondern ist sowohl Ergebnis als auch der Ausgangspunkt eines kirchlichen Kommunikationsprozesses. Für den Reformtheologen greift das reformatorische Sola scriptura daher zu kurz, jedenfalls in der extremen Zuspitzung der Debatten seiner Zeit. Zweitens: Die von Cano benannten Orte theologischer Erkenntnis – es sind zehn an der Zahl – sind keine Reihe von Aktenordnern, in denen theologische Wahrheiten nachgeschlagen werden können. Es sind loci, Orte oder besser Räume, die wir aufsuchen und befragen können und an denen wir, wenn wir bereits ahnen, was wir suchen, möglicherweise fündig werden. Um in einer Metapher aus der Zeit Canos zu sprechen: Die loci theologici sind so etwas wie theologische Jagdgebiete. Der Jäger kennt seine Jagdgebiete von vielen Erkundungen und weiß, wo zu welcher Tageszeit vermutlich Beute anzutreffen ist. Ob er aber tatsächlich etwas findet, muss sich im Einzelfall zeigen und braucht auf alle Fälle Vorsicht und Geduld. Zurück zur theologischen Erkenntnis: Man muss also die Räume der Heiligen Schrift, der kirchlichen Tradition, der Theologiegeschichte betreten und sich mit ihnen befassen, sie gezielt befragen, damit sie zu sprechen beginnen. Drittens: Cano erkennt neben den klassischen kirchlichen Topoi wie Schrift, Tradition, Konzilien, Lehramt und Theologie (loci proprii) bereits im 16. Jahrhundert »Andersorte« – loci alieni: Es gibt ergiebige Fundorte, an denen wir die Offenbarung des christlichen Glaubens nie vermutet hätten und die uns sie doch auf fundamental wichtige Weise bezeugen und erschließen. Cano nennt hier sehr allgemein die menschliche Vernunft, die Philosophie und die Ereignisse der Geschichte.

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