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Die Schriftleitung
Wort an die Leser
»Wer hätte das gedacht …«? Diesen Satz haben Sie in den vergangenen Wochen vermutlich öfters gehört oder selber gesagt. Ja, wer hätte das gedacht, dass ein kleiner, unsichtbarer Virus die ganze Welt von jetzt auf gleich auf den Kopf stellt. Am Anfang überwog das Entsetzen über die unheimliche Macht dieses Virus; wir waren erschrocken über die Auswirkungen einer Infektion und hatten große Sorge um die eigene Gesundheit und die unserer Angehörigen und Freunde. Dann kam das ganze öffentliche Leben zum Erliegen, um eine Ausbreitung des Virus einzudämmen. Jetzt werden die Einschränkungen wieder gelockert, um eine »neue Normalität« zu ermöglichen.

Diese Krise ist für alle Beteiligten eine riesige Herausforderung (gewesen). Sie zu bestehen, kostete und kostet immer noch viel Kraft, physische, aber auch psychische. Sie hat aber auch viel Kreativität freigesetzt, auch in unseren Kirchengemeinden, um mit den Menschen vor Ort in Kontakt zu bleiben.

Bemerkenswert war Ende Mai der Zwischenruf von Kardinal Kurt Koch. Er diagnostizierte selbst in den Kirchen »eine gewisse Sprachlosigkeit im Blick auf Fragen des Glaubens« angesichts der Pandemie. Er kritisierte, dass etliche Theologen und Kirchenvertreter sich weigerten, »Gott mit Corona in Beziehung zu bringen und eine religiöse Deutung der Krise zu wagen«. Wenn überhaupt, machten viele zu schnell Abstriche an Gottes Allmacht, um die frohe Botschaft eines liebenden Gottes zu retten. Dabei bleibe doch die Frage, wie ein liebender Gott eine Geißel wie Corona zulassen könne und damit das Leid gerade armer, alter und kranker Menschen, von denen besonders viele an Covid19 sterben.

Vielleicht haben Sie auch in den ersten Wochen nach Ausbruch der Krise gepredigt. Vielleicht haben Sie Ihre Predigt sogar ins Netz gestellt oder als Handout in der Kirche ausgelegt. Dabei haben Sie vermutlich immer wieder versucht, die Krise mit den Augen des Glaubens zu deuten: Was will Gott uns damit sagen? Welche Antwort haben Sie damals gegeben? Und welche ist für Sie heute plausibel? Viele Beiträge dieses Heftes versuchen ebenfalls eine Antwort auf diese drängende Frage. Ich hoffe, dass Sie dadurch für Ihre eigene Verkündigung inspiriert werden.

Im Namen der Redaktion wünsche ich Ihnen viel Kraft und Kreativität für Ihren Dienst der Verkündigung in schweren Zeiten!

Peter Seul

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