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Die Schriftleitung
Leseprobe 2
Zur Tagzeitenliturgie
Die Cantica aus der Kindheitsgeschichte des Lukasevangeliums
I. Benedictus

Die Tageszeitenliturgie der Kirche kennt drei biblische Gesänge, die alle dem Lukasevangelium entnommen sind. Der bekannteste Text ist der Lobgesang Mariens, das »Magnificat« (Lk 1, 46–55), der Kerntext der Vesper. In der Komplet, dem Nachtgebet, hören wir das »Nunc dimittis« (Lk 2,29–32) des greisen Simeon, der in Jubel ausbricht, weil seine Augen das Heil sehen dürfen, das allen Völkern bereitet ist. Der Laudes zugewiesen ist das »Benedictus«, der Lobpreis des Zacharias (Lk 1,68–79).

Diese Zuordnung auf den Morgen dürfte damit zusammenhängen, dass hier vom »aufstrahlenden Licht aus der Höhe« die Rede ist. Die Gebetsstunde im Licht des anbrechenden Tages ist Gedächtnis der Auferstehung des Herrn. Er ist das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet. »In der Frühe muss man beten, um die Auferstehung des Herrn durch morgendliches Gebet zu feiern«, so schreibt der heilige Cyprian. In den Laudes stimmt die Kirche an jedem Moren also in einen immerwährenden Lobpreis ein, der die Erlösungstat Gottes in seinem starken Retter aus dem Haus David besingt.

Seit ältester Tradition wurden den Psalmen der Tageszeitenliturgie poetische Stücke beigefügt, die den lukanischen Kindheitsgeschichte entnommen sind. Sie sind biblische Gesänge aus und für die Liturgie. Das Benedictus steht dabei an einem wichtigen Einschnitt. Es schließt die Geburtsgeschichte Johannes’ des Täufers ab und weist ihn als den aus, der dem Herrn vorangeht und ihm den Weg bereitet (vgl. Lk 1,76). Im Text des Benedictus verbinden sich zwei Motive: Er spricht darüber wie sich die Verheißung Gottes und die damit verbundenen großen Hoffnungen seines Volkes zu erfüllen beginnen.

Das Loblied des Zacharias

Das Lied des Zacharias ist Rede und Lobpreis für Gott. In seiner Form ist es gestaltet wie alttestamentliche und frühjüdische Psalmen, durchsetzt mit der vertrauten Sprache des Alten Testamentes. Lukas hat die vorliegende Dichtung übernommen und sie dem Zacharias in den Mund gelegt. Dabei verknüpft er die Vergangenheit mit dem konkreten Anlass, der Geburt des Täufers.

In einem Rückblick auf die Heilsgeschichte preist Zacharias die konkret erfahrene Rettung des Volkes aus Feindeshand. Dadurch wird deutlich gemacht: Gott steht zu seinem Volk. Er erfüllt den Bund, den er einst mit Abraham geschlossen hat. Zacharias macht sich die Gegenwart Gottes in der Geschichte des eigenen Volkes bewusst. In dieser Geschichte erkennt er immer wieder das machtvolle Handeln Gottes und beginnt in einen Lobpreis einzustimmen. Indem er zurückschaut, setzt er seine Hoffnung darauf, dass auch zukünftig Gott durch sein Handeln erfahrbar sein wird. In den Lobpreis fügt Zacharias seine ganz konkrete Lebenssituation mit ein. Das Kind Johannes wird der sein, der dem Herrn vorangehen, in der Wüste Umkehr und Buße predigen und somit Wegbereiter des Messias sein wird.

Das »neue Lied« nach Ostern

Später macht sich die junge nachösterliche Gemeinde diesen Text des Zacharias zu eigen. Die ersten Christen wollen die vorausgegangenen Ereignisse der Heilszeit fassen. Sie beten den Text jetzt aus einem neuen Blickwinkel heraus. Gott hat die Verheißung wahr gemacht und den verheißenen davidischen Retter erweckt. Deshalb stimmt die junge Gemeinde in den Lobpreis auf den Gott ein, der sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen hat. Sie preist den Christus, der nicht im Tod geblieben ist, sondern auferweckt wurde. Die vorhergesagten und sich erfüllenden Worte der Propheten werden damit zum österlichen Lobpreis für die Rettungstat Gottes am Volk des neuen Bundes. Die Befreiung aus der Feindeshand durch den treuen Gott ist jetzt die Befreiung aus der Knechtschaft der Sünde durch seinen Sohn Jesus Christus. Er hat sein Volk dazu berufen, dass es ihm dient in Heiligkeit und Gerechtigkeit.

Der Lobpreis der Kirche kann zu meinem Benedictus werden
Der Lobpreis des Zacharias, in den die Kirche jeden Morgen in den Laudes einstimmt, ist ein dankbarer Rückblick auf die Heilsgeschichte und zugleich Hoffnung auf zukünftiges Handeln Gottes. Wir dürfen uns im Benedictus als Gemeinde oder als Einzelne mit den biblischen Betern aller Zeiten verbunden fühlen. Der Blick auf die rettende Tat Gottes durch seinen Sohn gibt die Hoffnung, dass er auch in Zukunft zu seinem Volk steht. Es ist immer der eine und gleiche Gott, der sich an den geschlossenen Bund mit den Menschen erinnert. Es ist der Gott, der sein Erbarmen zeigt und uns in seinem Sohn nahe gekommen ist.

Im Lobpreis des Zacharias erinnert sich die Kirche ebenso wie jeder, der ihn betet, an den rettenden und erbarmenden Gott, der zu seinem Bund steht. Wie einst Zacharias sein Leben in die Heilsgeschichte Gottes eingefügt hat, so kann der heutige Beter all das, was er erlebt und erfahren hat, und das worauf er hofft, in dieses große Lobgebet der Kirche einfügen. Und er kann fragen: Wo erfahre ich diesen Gott als starken Retter? Wo ist er für mich spürbar und erfahrbar geworden als Licht meines Lebens? Der Beter verknüpft also sein Leben mit der Heilszeit der Kirche.

Diese Erfahrungen können unterschiedlich aussehen. Der Blick zurück in die Geschichte Gottes mit seinem Volk bis auf den heutigen Tag kann die Hoffnung wachhalten, dass aus der Vergangenheit für mein Leben Zukunft erwächst: in einem Gott, der mir begegnet in der Liebe seines Sohnes, der mir leuchtet, wo Finsternis mich umfängt, der mich auf Wege des Friedens führt, den nur er schenken kann. So kann und will das morgendliche Benedictus als großer Lobpreis der Kirche an jedem Morgen auch zu meinem immerwährenden Danklied werden. Wenn ich die Verse der Heilsgeschichte Gottes verknüpfe mit meinem Leben und mir Gott in seinem Sohn nahe kommt als aufstrahlendes Licht aus der Höhe.
Matthias Effhauser


II. Magnificat

Der folgende Text greift in komprimierter Form Gedanken aus dem inzwischen vergriffenen Buch von Andrea Qualbrink und Stefan Voges, »Mein Geist jubelt über Gott. Von einem Gott, der anspricht« (Stuttgart 2006) auf.

Sie ist reifer geworden auf dem Weg, hat unterwegs vieles verarbeitet. Sie ist sicherer geworden, hat innerlich wieder Tritt gefasst nach der Verunsicherung der letzten Tage. Jetzt steht sie vor ihrer Verwandten Elisabet, noch ein wenig erschöpft vom Weg in die Berge. Jetzt sieht sie, dass Elisabet schwanger ist, so wie der Engel es ihr gesagt hat. Jetzt fällt es ihr leichter, auch das zu glauben, was der Engel ihr verkündigt hat. Und nachdem Elisabet sie mit großen Worten begrüßt hat, bricht es aus Maria heraus. Vielleicht noch mit matter Stimme, aber innerlich bewegt, ja überwältigt, stimmt sie mit jubelnder Klarheit einen großartigen Lobgesang an: »Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.«

Das Lied einer jungen Frau
Das Magnificat ist zuallererst das Lobgebet einer jungen Frau, wohl nicht von seiner Entstehung in der frühchristlichen Gemeinde her, wohl aber von der Einbettung in die lukanische Erzählung. In den Gesang dieser jungen Frau stimmen über die Jahrhunderte andere ein, Frauen und Männer, mal allein, mal im Chor, mal leise meditierend, mal fröhlich jauchzend. Spätestens im frühen Mittelalter, mit der Regel des heiligen Benedikt findet das Magnificat seinen Platz im Abendgebet klösterlicher Gemeinschaften. Zusammen mit den Psalmen erklingt es nun täglich in der Vesper, als Evangelium, als frohe Botschaft der Zuwendung Gottes zu den Menschen. Viele Komponisten, von Johann Sebastian Bach bis Arvo Pärt, hat es zu klanggewaltigen Vertonungen angeregt. Und damit erklingt tagtäglich, mal schlicht, mal wuchtig brausend, ein revolutionäres Lied, das der Evangelist Lukas recht unscheinbar in seiner Kindheitsgeschichte Jesu notiert hat. Mit dem Magnificat greift Lukas ein alttestamentliches Vorbild auf, das Lied der Hanna, die ihren Sohn Samuel im Jerusalemer Tempel dem Herrn überlässt (1 Sam 2,1–10). Wie Hanna antwortet Maria mit ihrem Lied auf die wahr gewordene Verheißung Gottes, wie Hanna verbindet sie mit ihrem Sohn das Eingreifen Gottes in die Geschicke der Welt.

Revolution am Abend
Das Revolutionäre des Magnificat liegt einmal in der Situation, in der es erklingt. Maria besucht Elisabet. Eine reine Frauen-Szene. Elisabets Mann Zacharias ist verstummt, und Josef spielt für den Evangelisten gut 30 Verse lang keine Rolle. Hier formulieren zwei Frauen eine Theo-Logie, eine Rede von Gott. Ausgehend von ihrer eigenen Erfahrung beschreibt Maria das Wesen und Wirken Gottes. Wie Gott an ihr gehandelt hat, so hat er schon in der Vergangenheit gehandelt und so wird er auch in Zukunft handeln. »Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.« Maria singt von Gottes Treue, mit der er sich allen – glücklicherweise auch den Männern! – zuwendet, allen, die in Ehrfurcht und dankbarem Staunen Gott in ihrem Leben einen Platz geben.

Die Revolution des Magnificat liegt dann in den Veränderungen, die es ankündigt, in Gottes machtvollen Taten. »Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen.« Hier ist von nichts weniger als einem Umsturz der Verhältnisse, von einer wahrhaftigen Revolution die Rede. Aber es geht eben nicht um ein politisches Programm, sondern um das Programm der wirkmächtigen Liebe Gottes. Und diese Liebe wird eben dort mächtig, wo Menschen sich von ihr bewegen lassen, wo Menschen der Liebe Gottes durch ihr Leben Gestalt geben – so wie Maria Ja gesagt hat zur Liebe Gottes, die durch sie in Jesus Mensch geworden ist.

Gottes Wirklichkeit
Heute liegt das Revolutionäre des Magnificat schließlich schon darin, dass es überhaupt mit dem Handeln Gottes rechnet. Mit ihrem Lied lobt Maria Gott genau dafür, dass er durch Menschen in die Geschicke der Welt eingreift und das Zusammenleben der Menschen zum Guten verändert, in eine göttliche Gerechtigkeit führt. Verse, die von der andauernden Zuwendung Gottes zu den Menschen, zur Einzelnen wie zum ganzen Volk sprechen, stehen wie eine Klammer ziemlich am Anfang und am Ende des Textes: »Auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.« – »Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.« In der Welt Marias war Gott noch eine selbstverständliche Größe. Heute ist er vielen Zeitgenossen fraglich geworden. Da hat es tatsächlich etwas Aufständisches, mit Maria Gott zu loben für seine rettende Tat, seine Menschwerdung in Jesus.

Wann Maria bei Elisabet angekommen ist und das Magnificat angestimmt hat, schreibt der Evangelist nicht. Das Gottesvolk singt und betet Marias Lobgesang gewöhnlich am frühen Abend. Ob das der richtige Zeitpunkt für eine Revolution ist? Auf jeden Fall ist es ein Zeitpunkt, an dem nach getaner Arbeit ein erster Tagesrückblick für Gottes Handeln im eigenen Leben aufmerksam macht. Es ist auch ein Zeitpunkt, an dem die Fernsehnachrichten die betende Hoffnung auf Gottes Gerechtigkeit in der Welt wachrufen. Und wie jeder Moment des Tages ist es ein geeigneter Zeitpunkt, Gott für seine Wirklichkeit und Wirksamkeit zu loben. Das ist in unseren Tagen schon revolutionär genug.
Stefan Voges


III. Nunc dimittis

Jesaja recomposed: Altvertrautes erklingt neu
Manchmal werden Fragmente aus Liedern, Werken oder Texten zusammengesetzt und zu einem neuen Musikstück komponiert. Vertraute Klänge werden zusammengefügt zu Neuem. Pasticcio heißt diese Methode. Die Cantica des Lukasevangeliums, die nach ihren Anfangsworten als »Benedictus«, »Magnificat« und »Nunc dimittis« benannt sind, sind mit dieser Kompositionstechnik entworfen. Für die mit den Schriften des Jesaja vertrauten Zuhörer geht der »Nunc dimittis«-Lobpreis wie ein vertrautes Lied ins Ohr: »Der Herr tröstet sein Volk, er erlöst Jerusalem. Der Herr macht seinen heiligen Arm frei vor den Augen aller Völker. Alle Enden der Erde sehen das Heil unseres Gottes. (Jes 52,9–10) »Dann offenbart sich die Herrlichkeit des Herrn, alle Sterblichen werden sie sehen.« (Jes 40,5) »Ich selbst bringe euch das Heil, es ist nicht mehr fern; meine Hilfe verzögert sich nicht. Ich bringe Hilfe für Zion und verleihe Israel meine strahlende Pracht.« (Jes 46,13) »Ich habe dich geschaffen und dazu bestimmt, der Bund für mein Volk und das Licht für die Völker zu sein (Jes 42,6) »Ich mache dich zum Licht für die Völker; damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht.« (Jes 49,6)

Wenn Christen im Nachtgebet den Lobgesang des Simeon rezitieren, singen sie Jesaja recomposed. Sie beten sich hinein in die jüdische Hoffnungsgeschichte, die ihnen vertraut und in Jesus zugleich unerhört neu klingt. Verheißungsvoll klingen die Motive von Licht, Entgrenzung und Heil-Werden an. In die hereinbrechende Nacht und die Erschöpfung des zurückliegenden Tages wird das Hoffnungslied auf den Gott Israels gesungen, der mit der Geburt Jesu inmitten einer dunklen Welt neues Licht und inmitten von bedrohlicher Enge unendliche Weite schafft.

Die Ahnenreihe
Es ist der greise Simeon, dem dieses Lied im Lukasevangelium in den Mund gelegt wird. Er findet sich in einer Ahnenreihe von Menschen, die ihre Geschichte mit dem Gott Israels haben. Die lukanische Kindheitsgeschichte wird eröffnet mit der Erzählung von Zacharias und Elisabeth. Die beiden sind im vorgerückten Alter und werden mit der unerwarteten Geburt eines Sohnes gesegnet, dessen Geburt Zacharias im Tempel angesagt wird. Spiegelbildlich wird die lukanische Kindheitsgeschichte mit der Erzählung von Simeon und Hannah beendet: mit der überraschenden Ankunft des Kindes Jesus und seiner Eltern in dem Tempel, in dem Zacharias der Gottesbote erschienen ist.

Beide Paare haben Verwandte in der Geschichte Israels: Zacharias und Elisabeth sind gezeichnet nach dem Bild von Elkana und Hanna, den Eltern des Samuel (vgl. 1 Sam 1–2), und wenn der Hohepriester Eli und die Frauen, die am Eingang des Opferzeltes Dienst tun, den jungen Samuel segnen, der dann nach Hause zurückkehrt und begnadet und voller Weisheit aufwächst, lässt sich die Verwandtschaft mit Simeon und Hannah kaum übersehen. Die Samuel-Erzählung bildet ein Muster für die Komposition der Kindheitsgeschichte des Lukasevangeliums, in deren Mitte Maria, Josef und Jesus stehen. In ihr zeigt sich Gott in der Geschichte mit seinem Volk, in der er überraschend die Initiative ergreift, seinen Bund erneuert, Propheten beruft und seine Heilsgeschichte fortschreibt.

Wenn wir heutigen Christen den Lobgesang des Simeon mitsingen, stellen wir uns in diese Ahnenreihe. Wir sind nicht die ersten und nicht die Letzten dieser Gottesgeschichte mit den Menschen. An uns ist es, das Lied der Hoffnung weiter zu singen: aufmerksam für die Klänge der Geschichte, dankbar für die Glaubensgeschichte unserer Ahnen und einstimmend mit unserem Atem und unseren Stimmen.

In manus tuas pater

In der Komplet klingt der Lobgesang des Simeon mit einem anderen biblischen Wort zusammen. Es ist das Responsorium, das unmittelbar vor dem »Nunc dimittis« gesungen wird und wie ein Vorzeichen vor dem Kommenden ist: »Vater, in deine Hände leg ich voll Vertrauen meinen Geist. Du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott.« Dieser Wechselgesang ist ein Zitat. »Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.« (Lk 23,46) betet Jesus. Im Lukasevangelium ist das das letzte Wort des Gekreuzigten. Inmitten von Verachtung und Einsamkeit, mit der Jesus in seinem Sterben konfrontiert wird, überantwortet er sein Leben dem barmherzigen Gott, den er liebevoll »Vater« nennt.

Wenn Christen am Ende eines Tages diesen Wechselgesang mitbeten – oder in Form des Taizé-Gesangen »In manus tuas pater« (GL 658,1) singen – verbinden sie das Vertrauenswort Jesu mit dem Hoffnungslied des Simeon. Was als begrenzt oder unvollkommen, vergeblich oder vorläufig erfahren wird, kann von den Betenden mit der Hoffnung auf Heilung und Vollendung wahrgenommen werden. Destruktivität, Ohnmacht, Zweifel und die vielen Formen vermeintlichen Scheiterns finden am Ende des Tages ihren Ort in den guten Händen des treuen Gottes. Das »Nunc dimittis« wird in diesem Zusammenhang zu einem österlichen Gebet. Die Erfahrung der Endlichkeit – des Tages wie des Lebens – wird im Gebet mit der Hoffnung auf die Vollendung in der »Herrlichkeit Gottes« verbunden. Was für ein Geschenk, sich Abend für Abend in diese Verheißung hineinbeten zu können.
Siegfried Kleymann

Matthias Effhauser / Stefan Voges / Siegfried Kleymann

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