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Die Schriftleitung
Wort an die Leser
Im vorliegenden Heft habe ich mich selber für einen Beitrag für den 26. Sonntag eingeteilt, ohne zu wissen, was an diesem Tag als Evangelium »dran« ist. Da liest man dann die eindrückliche Warnung Jesu: Wer einen dieser Kleinen, also wer Jungen und Mädchen Böses antut, wer sie mit Gewalt und mit sexuellen Übergriffen verletzt, dem sollte man besser einen Mühlstein um den Hals tun und ihn im tiefen Meer versenken.

Was Kindern und Jugendlichen angetan wurde, und zwar von Männern der Kirche, denen sie vertraut und bei denen sie Geborgenheit gesucht haben: das ist unerträglich schwer zu ertragen. Das verdunkelt die Frohe Botschaft, die die Kirche eigentlich verkündigen möchte. Denn wer glaubt einer Kirche, dass sie eine heilsame Botschaft hat, wenn in ihrem Raum so viel Unheil geschieht? Wer hört noch auf Männer der Kirche, die über moralische Fragen lehren wollen, wenn so viele von ihnen unmoralisch gehandelt haben? Da wurden Akten vernichtet, Pfarrer plötzlich versetzt, die Taten verborgen, um den Ruf der Kirche zu schützen.

Aber man kann das Wort Jesu vom Mühlstein auch als Mahnung verstehen, als Vorbeugungsmaßnahme, als Hinweis darauf, dass alle in unserer Gesellschaft und Kirche miteinander achtsam umgehen müssen. Dass Erwachsene die Kinder und Jugendlichen zu beschützen haben vor denen, die sie zu verletzen drohen, körperlich und seelisch.

Es ist in der Tat kein gutes Gefühl, einer Berufsgruppe anzugehören, die negative Schlagzeilen durch Kindesmissbrauch macht. Glaube lebt von der Glaub-Würdigkeit derer, die ihn wecken und vermitteln wollen. Das ist der Grundpfeiler für die Verkündigung des Evangeliums. Wehe, wenn dieser Pfeiler ins Wanken gerät. Nur wenn Wort und Tat übereinstimmen, können wir als Priester, Diakone, als Frauen und Männer im pastoralen Dienst oder als Ordensleute Zeugnis geben von der »Güte und Menschenfreundlichkeit unseres Gottes« (Tit 3,4), die uns in Jesus Christus erschienen ist.

Ich wünsche Ihnen auch im Namen der Redaktion, dass Ihnen das in dieser schwieriger Zeit gelingt, vielleicht auch durch die Anregungen, die Sie im neuen »Prediger und Katechet« finden.

Peter Seul

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