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Die Schriftleitung
Leseprobe 2
Familien, Kinder, Jugendliche
Auf dem Wasser gehen – 19. Sonntag im Jahreskreis (1Kön 19,9ab.11b–13a; Rom 9,1–5; Mt 14,22–33)
Statio
Auf Felsen klettern, Berge besteigen, über Balken balancieren, in einen Graben springen, einen Baum besteigen, in die Tiefen des Wassers tauchen … Ja, das geht. Für manches braucht es schon Mut und Vertrauen oder auch Übung. Dennoch ist es machbar.
Aber was wäre es doch, auf dem Wasser zu gehen.

Kyrie
Jesus, du sprichst: Fürchtet euch nicht.
Jesus, du streckst deine Hand entgegen.
Jesus, du bist bei uns.

Predigtgedanken
Auf dem Wasser gehen. Das wäre was.
Und es gibt da wirklich einen: Jesus. Er macht es. Und es gibt da noch jemanden:
Petrus. Er versucht es zumindest. Das erzählt uns das heutige Evangelium ganz bildhaft und eindrücklich:
Petrus sitzt mit seinen Freunden im Boot. Vielleicht magst du dich ja einfach dazu setzen?
Es ist Nacht. Das ist vermutlich für dich etwas ungewöhnlich für eine Bootsfahrt. Wohl auch etwas unheimlich, weil man nicht unbedingt erkennt, wohin es geht. Trotzdem hat das Boot einen festen Boden, es gibt Schutz.
Erst als der Sturm aufkommt, ändert sich dieses Gefühl in Sicherheit zu sein. Mit den Wellen und dem Wind kommt die Angst. Womöglich fallen dir jetzt Zeiten und Erfahrungen ein, in denen du auch Angst oder Sorgen hattest. Das könnte sich auch wie ein Sturm in deinem Leben angefühlt haben. Ein Streit, eine Lüge, eine Aufgabe in der Schule, die dir zu schwer war, jemand in deiner Familie war krank oder du warst in einer schwierigen Situation allein. Und dann hilft so ein sicheres Boot auch erst einmal nicht mehr. Im schlimmsten Sturm ist das nicht genug.
Für Petrus scheint es so zu sein. Denn er sieht eine andere Rettung auf sich zu kommen, zumindest nach dem ersten Schrecken und als er in der Gestalt Jesus erkennt. Deshalb verlässt er jetzt das Boot, in dem wir alle gemeinsam sitzen. Und er setzt auf Jesus und auf das Wasser.
Fürchtet euch nicht, sagt Jesus zu den Jüngern und zu uns, die wir da mit im Boot sitzen.
Petrus wagt es und lässt sich vom Wasser tragen. Er geht auf dem Wasser! Es funktioniert. Was für ein Ausweg aus der Not. Ganz anders als gedacht. Petrus hat die Nacht, die Wellen und den Sturm hinter sich gelassen. Weil er Jesus eine Hilfe zutraut, die mehr ist als wir uns gewöhnlich vorstellen können. Aber was geschieht da? Petrus versinkt, das Wasser trägt ihn nicht mehr. Die Wellen und der Sturm überfluten ihn. Doch dann, als ob er sich wieder an Jesus erinnert und ihn in den Blick bekommt, ruft er ihn um Hilfe. Und der packt zu und nimmt ihn mit auf unser Boot. Gerettet. Gleichzeitig beruhigt sich der Sturm. Wir alle sind wieder sicher.
Und ich und du? Haben wir wie gebannt zugeschaut? Mitgefiebert? Oder an eine Situationen im Leben gedacht, in der es sich gelohnt hat, nicht ganz aufzugeben und zu vertrauen? Als in der Not eine ganz andere Hilfe gekommen ist als gedacht, ein Rettungsanker, eine helfende Hand? Dass mir jemand geholfen hat, an den ich nie zuvor gedacht hätte?
Oder wünsche ich mir gerade selbst Petrus zu sein? Die Chance besteht. Denn vor Ängsten, Stürmen und Sorgen kann uns nicht Gott, nicht Jesus noch jemand anderes bewahren. Ja, vielleicht bin ich beim nächsten Sturm Petrus.

Fürbitten
- Wir bitten für alle, die sich nach Geborgenheit und Sicherheit sehnen.
- Wir bitten für alle, die gerade mitten in Sturm und Nacht leben.
- Wir bitten für alle, die sich schwer tun, zu vertrauen.
- Wir bitten für alle, die anderen helfen und ihre Hand hinstrecken.

Aktionsidee
Beim Evangelium, die Kinder dazu einladen, wirklich mit ins Boot zu kommen. Dazu blaue Tücher als Wasser auslegen und sich auf ein braunes Tuch mit Kordel außen herum setzen.
Oder:
Anstelle der formulierten Bitten, dazu einladen, Sorgen und Ängste auf einen Zettel zu schreiben und auf einem blauen Tuch vor dem Altar abzulegen. Dann mit einer Bitte um Vertrauen und Hilfe abschließen.

Maria Rößner

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