archivierte Ausgabe 6/2023 |
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Die Schriftleitung |
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Wort an die Leser |
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wieder ein Schreiben aus Rom, diesmal vom Leiter des Liturgiedikasteriums: Laien dürfen im Normalfall nicht in der Eucharistiefeier predigten, sondern können »an Gruppen des Schriftgesprächs teilnehmen, in denen die geweihten Amtsträger durch ihren Beitrag bereichert werden können«. Auch eine bessere theologische Vorbereitung oder Kommunikationsfähigkeit von Laien sind keine gültigen Kriterien, um ihnen deshalb die Homilie anzuvertrauen. – Im ersten Moment fällt mir dazu eine Postkarte ein, die an meinem Kühlschrank hängt: »Bevor ich mich darüber aufrege, ist es mir lieber wurscht.« Flapsig, ich weiß. Vielleicht auch unangemessen. Aber lohnt es, sich darüber aufzuregen? Soll man sich einfach darüber hinwegsetzen? Soll man resignieren und es einfach sein lassen, als Laie in der Eucharistiefeier zu predigen und lieber andere Orte suchen?
Wenn der Moment des Frustes, der Wut, des Trotzes und/oder der Resignation mal überwunden ist – Zeichen dafür, dass es einem eben noch nicht egal ist –, dann setzt das Nachdenken über andere Orte Kreativpotenzial frei. Verkündigung kann und muss heute auch an anderen Orten stattfinden, nicht nur in den Innenräumen der Kirchen, sondern dort, wo die Menschen sind. Auf Augenhöhe und im Dialog. Das sollte eigentlich nichts Neues sein, aber vielleicht müssen wir es wieder lernen, gerade angesichts der hohen Austrittszahlen, die uns anzeigen: Es ist nicht mehr »normal und selbstverständlich«, Christin oder Christ zu sein; die Menschen kommen nicht mehr »einfach so« zu uns.
Dazu passend hat uns im zurückliegenden Prediger und Katechet-Jahrgang die Themenreihe »Predigträume – eine Ortsbegehung« beschäftigt. Konkrete Verkündigungsorte wurden genauso beleuchtet wie Fragen religiöser Sprache und Verkündigung. In diesem Heft begleiten wir Sie auf zwei andere Verkündigungsfelder und wollen auf Predigt im öffentlichen Raum eingehen – im Rundfunk (in der Kasualien-Rubrik) und auf einer Wanderpredigtreise (in »Das Thema«). Zwei ganz unterschiedliche Formate, die mindestens eben so viel Aufwand und Vorbereitung brauchen wie die »klassische« Homilie – die aber mit dem Reiz des »Anderen« Mut und Experimentierfreude befeuern können. – Neben diesen eher ungewöhnlichen Predigträumen bieten wir Ihnen natürlich auch wie gewohnt Predigten für die Sonn- und Feiertage zum Ende des Kirchenjahres. Wir hoffen, Sie finden das eine oder andere für sich, für Ihre Gemeinden und für Ihre Predigtpraxis!
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Theresia Reischl |
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