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Die Schriftleitung
Wort an die Leser
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Dienst der Verkündigung,

beim Predigen steht man allein da. Wenn nach dem Evangelium sich alle setzen, bleibt eine einzelne Person stehen. Es gehört zur Verkündigung, dass ich mich exponiere. Einsam aber bin ich dabei nicht, denn viele helfen mir, zumeist ohne dass ich es mir bewusst mache. Unterschiedlichsten Menschen verdanke ich Gedanken, Erfahrungen, Bilder, Worte und vieles mehr, und nicht immer weiß ich, welche Anleihen ich mache. Mit diesem aktuellen Prediger und Katechet-Heft halten Sie wieder ein Stück homiletischer Nachbarschaftshilfe in Händen.

Wer predigt, ist nie allein, kann man sagen. – Warum also nicht einmal (wieder)
• ­zustimmend wiedergeben, was eine Teilnehmerin des Bibelkreises oder der Jugendleiterrunde treffend gesagt hat;
• ­den Ortsbischof zitieren, der der erste Verkündiger in der Diözese ist;
• ­bei den Kirchenvätern nachschlagen, oder bei den Mystikern, oder was sonst noch im Regal nicht verstauben soll;
• ­den evangelischen Kollegen loben, der bei einem ökumenischen Anlass das Evangelium so inspirierend ausgelegt hat;
• ­einem PuK-Autor eine kurze Rückmeldung geben, der einem die Predigt­arbeit erleichtert hat;
• ­jemandem danken, der für ein förderliches und lebendiges kirchliches Großklima Sorge trägt, so dass das Ausgesäte leichter keimt und wächst.

Das Letztgenannte möchten wir Redakteure heute gerne tun und zwei Männer aus der »Heimatdiözese« des Prediger und Katechet dankend erwähnen, die in diesem Jahr auf acht Lebensjahrzehnte zurückblicken können: Der emeritierte Münchner Erzbischof Friedrich Kardinal Wetter wurde nicht müde, insbesondere in seinen Sylvesterpredigten gesellschaftliche Entwicklungen in das Licht des Evangeliums zu stellen; und er hat uns immer wieder durch Zitate u. a. von Blaise Pascal, Edith Stein oder Hilde Domin, von Fjodor Dostojewski, Theresia von Jesu Gerhardinger oder Romano Guardini und vielen anderen an verdichtete Glaubens- und Lebenserfahrung herangeführt. Sein früherer Generalvikar, Apostolischer Protonotar Gerhard Gruber, seinerzeit Konzilssekretär von Kardinal Döpfner, hat in behutsamer und behütender Art über vielem, was das Konzil angestoßen hat, schützend seine Hand gehalten, und die Vielfalt und Qualität der Verkündigung in Umbruchszeiten gesichert. »Vergelt’s-Gott« sagt im Namen aller Redakteure

Thomas Luksch

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