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Wort an die Leser |
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
in der Gemeinde Heilig Kreuz in Münster gibt es eine Tradition, die ich als Pfarrer übernommen und im Laufe der Zeit mehr und mehr zu schätzen gelernt habe: Wenn das Evangelium vorgelesen ist und das Evangeliar zu einem dafür vorgesehenen Pult gebracht worden ist, setzen sich alle hin – und schweigen. Erst nach einer kurzen Zeit der Stille erhebt sich die Person, die mit der Auslegung der Heiligen Schrift betraut ist, und beginnt mit der Predigt. Bevor von einer einzelnen Person etwas gesagt wird, klingt in der Stille das nach, was die vielen Einzelnen vernommen haben und was nun in ihren Herzen weiterwirkt.
Für mich als Verkünder des Wortes wird deutlich: Das Sprechen kommt aus dem Hören. Was schon bei der Vorbereitung der Predigt wichtig war, zeigt sich rituell in diesem kurzen Moment des Innehaltens und wirkt über den Rahmen der Predigt hinaus, wenn es in den unterschiedlichsten Kommunikationsformen diese Augenblicke des Innehaltens gibt, in denen das Gehörte Resonanz finden kann.
Ich wünsche uns für unsere Verkündigung das Bewusstsein, dass alles Gesagte umfangen ist vom Unsagbaren: von dem Wort, das unsere Worte umfängt, übersteigt und als »Stimme verschwebenden Schweigens« (1 Kön 19,12 in der Übertragung von Martin Buber) vernehmbar ist. Ich grüße Sie herzlich im Namen der ganzen puk-Redaktion!
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Siegfried Kleymann |
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