Wie ich zu meinem Vornamen gekommen bin, dem des Völkerapostels? Aus elterlicher Verlegenheit. Da ich zwei Wochen zu früh geboren wurde, waren meine Eltern mit der Namensfindung noch nicht so weit. Man wusste (damals) auch nicht, ob ein Mädchen oder ein Junge geboren werden würde. Nach der raschen Geburt kam von der benachbarten Schwester meines Vaters der Vorschlag wie gerufen: »Nennt ihn doch nach dem Patenonkel ›Paul‹.« Gesagt, getan. Im Stammbaum der Familie, der geschlossen bis 1648 zurückreicht – meine Mutter hat denselben Geburtsnamen wie mein Vater –, gibt es häufig den Peter, den Paul nur bei meinem Patenonkel. Selten war später jemand in der Schule oder im Studium mit diesem Vornamen anzutreffen. Das hat sich erst in den letzten Jahren erfreulich geändert, so dass ich mich mitunter verwundert umdrehe, wenn ein Kind Paul gerufen wird. Was für mich noch ein Vorteil war: Der Name konnte nicht verkürzt werden wie oft üblich.
Wann und wie bin ich meinem Vornamen Paul auf die Spur gekommen? Natürlich im Raum der Kirche, in den Lesungen von Paulus. Irgendwann gab mir der Religionslehrer und ND-Kaplan den Tipp: Lies doch mal die Apostelgeschichte und die Paulusbriefe!
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