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Leseprobe 2
Siebzehnter Sonntag im Jahreskreis - 28. Juli 2013
IV. Lesepredigt: »Seit ein Gespräch wir sind« (Gen 18,20–32)
Abraham und Gott sind auf einer Anhöhe östlich von Hebron, in der Ferne liegt Sodom. Und um diese Stadt, die« sündig« ist, geht es im Gespräch von Gott und Abraham. Abraham, der sich bewusst ist, dass er nur »Staub und Asche« ist, tritt als Fürsprecher der »sündigen« Stadt auf.

Er tritt Gott gegenüber und verhandelt mit ihm. Und Gott, der Allmächtige, lässt sich auf diesen Handel ein. Er lässt mit sich reden. Die beiden kommen ins Gespräch. Wer mit Gott redet, der betet. Nicht nur das »Formelgebet« ist Gebet. Auch das einfache Sprechen mit Gott ist Gebet.

Wir sehen das in den Filmen von Guareschi an der Gestalt des Don Camillo.

Es gibt nichts, was ich Gott nicht sagen dürfte. Selbst, wenn ich ihn in meinem Gebet verf luche, bleibt auch das noch ein Gebet. Johann Baptist Metz bricht eine Lanze für das Gebet und sagt einmal, in einem Gebet kann ich Gott sogar sagen, dass ich nicht an ihn glaube.

Das wichtigste ist, dass ich mit ihm in Beziehung bleibe und aus dieser Beziehung nicht herausfalle. Ganz deutlich sehen wir das an Jesus, der in seiner letzten Stunde sagt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen« (Mk 15,34).

Wer mit Gott in Beziehung bleibt, der bleibt im und am Leben. Beziehungslosigkeit würde Tod bedeuten. Es kann für mich und mein Leben ungemein wichtig sein, dass ich das, was in mir kocht und brodelt, herauslassen kann, wenn nicht vor einem Menschen, dann vor einem Gott.

Und es gibt da auch die Antwort, die weiter führt. Viele kranke Menschen fragen: »Warum gerade ich?« Ebenso frage ich, wenn ich von schwerem Leid getroffen und betroffen bin. Eine Antwort darauf bekomme ich zunächst nicht. Die Frage, die ich Gott stelle, die muss ich aushalten. Ebenso muss Gott diese Frage aushalten.

Die Antwort, die mich rettet, und die auch Gott rettet, stellt sich, sie stellt sich in meinem Inneren ein. Ich bin nicht aus meiner Gottesbeziehung gefallen. Und Gott lässt mich nicht fallen. Mit dieser Erfahrung kann ich auf meinem Weg weiter gehen, und auch weiter kommen. »Seit ein Gespräch wir sind und hören voneinander« (Hölderlin). Ich bin zum Gespräch eingeladen.

Rainer Bareis

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